Abhängigkeitsfrei

 

"Ein Frauenthema! Ein Uraltes Thema, ja.
Vergleichen- Vergleichen- Entwerten- Eine Negativspirale.
Manchmal passiert dies sehr unbewusst, auch nicht gewollt. Es ist für mich auch kein Zeichen ein schlechter Mensch zu sein. Es ist ein Ausdruck! Ein Teil des Lebens."
 
-in etwa diese Worte las ich letztens bei einem Post auf Facebook. In Zeiten wo die Schwesternschaft und die Frauenmärsche von Yael Deckelbaum auch Europa erreicht - bemerken wir Frauen, wie unverarbeitet unsere Weiblichkeit in all ihren Facetten noch immer sein kann.

Als ich das Buch die Wolfsfrau von Clarissa Pinkola Estés vor etwa 10 Jahren las, konnte ich es nicht wie andere  Bücher durchlesen. Die Themen sind tief und komplex. Bis heute habe ich dieses Buch nicht fertig lesen können - vielmehr hole ich es ab und zu hervor, schlage es auf und lese darin. Es hilft mir. Viele Frauen sind sich nicht bewusst in welchen patriarchalischen Abhängigkeitsfeldern sich bewegen. 

Und ja da gibt es neben all den Zyklen, das Bluten, die MeToo Bewegung und all diese Trends, welche vor allem in den Social Media Netzwerken gerade sehr verbreitet werden, eine sehr schöne und empfindliche Seite der Frau. Diese Frau, welche mit all diesen Feldern sehr viel gmeinsam haben will- doch sich für sich verändert. Still und fast schon heimlich am Rand stehen bleibt, verbunden mit der Natur, dem Körper, ihrer Familie und Ahnen, der Wölfin...
 
Ein Uraltes Thema ist der Neid. Das eifern in suchtartigem Verhalten besser sein zu wollen.
Die Frau ist heute so vielschichtig und interessiert und kann dies zeigen und ausleben. 
Und ich finde das schön, richtig und bemerkenswert. 
 
Letztens fragte mich eine mir bekannte Frau, welche ihre spirituellen Heilkräfte leben möchte - wie ich dies empfinde, wenn sie ihr Buisness bei Facebook veröffentliche und damit Geld verdiene. Ich bemerkte, dass sie eine achtsame Antwort erhalten sollte– da es sich hier um ein sensibles Thema handelt. 
 
Also fragte ich sie: Findest du es wichtig, dass du dich der breiten Öffentlichkeit mit deiner Gabe zeigen möchtest? Wie fühlst du dich, wenn du einen Post veröffentlicht hast? Möchtest du diesen am liebsten wieder löschen oder gefällt dir das Feedback? Sie schüttelte den Kopf. Sie meinte jetzt sei sie verwirrt. Ich erklärte ihr, dass ich ihr keine vernünftige Antwort geben kann, da meine Kindheit geprägt war durch die NewAge Bewegung und ich nicht wertfrei sein könne. Aber ich könne ihr behilflich sein ihre Antworten selbst zu bilden. So, dass sie danach frei von dieser Sorge sein wird, wie andere über sie denken werden. 
Das Gespräch ging echt lange. Und dann wurden wir kreativ. 
 
So haben wir folgende kreative Aufgaben zusammengestellt:
 
Jeden Post welcher sie veröffentlichen will schreibt sie im WordFile nieder und schläft eine Nacht lang über ihre Worte. Als Frühaufsteherin fragt sie sich dann in einer Morgenübung: 
Bevor du postest, lasse deine Worte durch drei Tore schreiten:

„Sind sie wahr?“ 
„Sind sie notwendig?“
„Sind sie freundlich?“

Wenn sie dies mit JA beantworten kann veröffentlicht sie ihren Facebookpost inklusive Bild und kontrolliert ihn nochmals, ob er richtig  ersichtlich ist. Dann möchte sie das Handy oder den Computer mindestens 2h weglegen und sich einer anderen Tätigkeit widmen. Gerne wolle sie dies sogar für mindestens mal 48h dürfen. Die Schwierigkeit stellt sich hier, da sie ein aufgeregtes Gefühl habe, wie der Post ankomme und ganz schlimm sei, falls negative Kommentare geschrieben werden auf die sie nicht sofort reagieren könnte. 

Also gab ich die Idee mit dieses Gefühl zu malen während diesen zwei Stunden, falls sie beide Hände frei habe. Auch ein Mandala hilft. Eine Mediation hören und dazu bügeln vlt? Haushalt schmeissen? Das Wort VERTRAUEN ist hier wichtig.  Wiederholend das Wort Vertrauen denken. Auch aus diesem Abhängigkeitsgefühl sich befreien zu dürfen und mit der SocialMedia Welt dann einen Schritt in die Heilung zu gehen. 

"Ich mache dies für mich und nicht deshalb, was andere über mich denken ob lieb, anerkennend, neidisch, euphorisch usw. Ich schütze mich vor den Übergriffen der anderen Emotionen in jeglicher Hinsicht."

 Nach dieser Zeit setzt sie sich dann ganz bewusst an ihren Computer und sieht sich die Rückmeldungen an und beantwortet auch alle uns stellt sich ihren Gefühlen. Kommen negative Gefühle hoch oder Traurigkeit haben wir vereinbart, dass sie raus in die Natur gehe und einen Spaziergang mache. Wenn Freude dran ist möchte sie die Musik laut drehen und dazu tanzen. Ganz bewusst widmet sie sich also ihrer SocialMedia Arbeit.

 

Ich schlage jetzt mein Buch auf "Die Wolfsfrau" von Clarissa Pinkola Estés und schreibe die ersten 3 Sätze, die ich lese: 

Die verschiedenen Arten der Phantasie Seite 387

Die Protagonistin der Geschichte lebt in einer gefühlskalten Umgebung, in der ihre Feuerhölzer – symbolhaft für das Aufglimmen des kreativen Potentials – weder beachtet noch verstanden werden. Eine derartige Umgebung ist tödlich und muss so schnell wie möglich verlassen werden, wenn man überleben will. Psychologisch ist dies eine Situation der Bedrängnis und Optionslosigkeit. 

Ich hoffe sehr, dass sich die Protagonistin meiner Geschichte im Dschungel der SocialMedia Gefühle, dies für sich so durchzieht, wie wir dies erarbeiten durften und sonst frühzeitig den Absprung schafft um vielleicht barfuss in eine andere Stadt zu wandern. 

Für Sofia_Deria von Simone


 

https://kornfetti.com/kornfetti-rezepte/wolfsfrau-by-jumu/


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